Brasilien: Internationalisierungsstrategien der Audi Produktion

Was verspricht sich ein Konzern wie Audi aktuell von ausländischen Produktionsstandorten wie z.B Brasilien?

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: im September 2015 startet im südbrasilianischen Curitiba die Serienproduktion der A3 Limousine, der Q3 soll dann 2016 folgen. Brasilien, dem der Ruf als etablierter Automobilstandort bereits voraus eilt, ist für Audi kein Neuland mehr. Wer als Großkonzern an der Spitze bleiben möchte, kommt in Zeiten der Globalisierung an ausgeklügelten Internationalisierungsstrategien nicht vorbei. Trotz der aktuellen Wirtschaftskrise und landesüblicher Konjunkturschwankungen sprechen aktuell genug Gründe dafür, in den Produktionsstandort Brasilien zu investieren: lokale Steuervorteile, immer noch niedrigere Produktions- und Personalkosten und nicht zuletzt die Steigerung der Umsätze in Brasilien machen eine Verlagerung der Produktion in den größten Automobilmarkt jenseits des Äquators nötig. Darüber hinaus hat sich Audi zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren führender Hersteller im Premiensegment zu werden. Doch eine Produktionsverlagerung auf einen anderen Kontinent ist mit nicht geringen Risiken und Aufwänden verbunden. Lokale v.a. steuerrechtliche Gesetzgebungen, der Spagat zwischen Kostenoptimierung bei gleichzeitiger maximaler Flexibilität in der Planung seien nur stellvertretend für die zahlreichen Herausforderungen genannt. 

Das THI-Brasiliennetzwerk AWARE bot am 27. Juli 2015 interessiertem Publikum in Ingolstadt einen Einblick in die internen Einschätzungen der Chancen und Risiken für den Produktionsstart in Curitiba. Eingeladene Referenten waren Dr. Georg Richartz (Leiter Produktion Ausland, Audi) und Alois Brandt (Leiter Innovationsmanagement Produktion, Audi).