Vier Teams, zwei Länder, eine Mission

Erfolgreicher Technologietransfer auf erstem Elektromobilitätsforum Ingolstadt-Brasilien

Joinville / Brasilien, 09. Oktober 2013. Ende September fand das erste Elektromobilitätsforum Ingolstadt-Brasilien in Joinville/ Santa Catarina statt. Eröffnet wurde die fünftägige Veranstaltung vom ehemaligen brasilianischen Wissenschaftsminister und Gouverneur des Bundesstaates Santa Catarina, Senator Luiz Henrique da Silveira. In seiner Eröffnungsrede hob dieser vor allem das außergewöhnliche Format der Veranstaltung hervor: Es sei einmalig, dass sich vier studentische Teams, darunter das Rennteam der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) sowie drei weitere brasilianische Mannschaften, zu grenzüberschreitenden Forschungsaktivitäten rund um einen elektrisch angetriebenen Rennwagen zusammengefunden hätten. Das Elektromobilitätsforum war in das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Brasiliennetzwerk Applied Network on Automotive Research and Education (AWARE) der THI eingebettet. Es wurde im Rahmen der Initiative „Deutschlandjahr in Brasilien“ vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo finanziert und vor Ort unterstützt.

Konkret ging es um die gemeinsame Entwicklung eines elektrischen Vierradantriebs, der  für alle beteiligten Rennteams bzw. Partnerhochschulen aus Campinas, Curitiba, Florianópolis und Ingolstadt nutzbar ist: Basierend auf einem gemeinsamen Aufbau zweier Simulatoren und den Erkenntnissen aus den sich daran anschließenden virtuellen Fahrversuchen wurde die Auslegung der elektrischen Antriebe ermittelt. Die Ergebnisse dieses Workshops dienen der Konzeption eines deutsch-brasilianischen Elektromotors. Dieser soll als gemeinsamer Plattformantrieb sowohl für Schanzer Racing als auch für die brasilianischen Teams implementiert werden.

Höhepunkt und Abschluss des Forums bildete eine vom brasilianischen VDI-Präsidenten Christian Müller moderierte Podiumsdiskussion über die Zukunft der Elektromobilität in Deutschland und in Brasilien. Am Ende waren sich Diskussionsteilnehmer und Zuhörer einig: Es sei wichtig, dass die deutsche und die brasilianische Industrie gemeinsam mit den Hochschulen beider Länder die Forschung in diesem Bereich weiter vorantreiben. Unvoreingenommenheit, Kreativität und interdisziplinäre Herangehensweise auf der einen und die Umsetzungskompetenz auf der anderen Seite müssten noch stärker zusammengeführt werden, um die Innovationslücke zu schließen. Als erster Schritt in diese Richtung ist eine Neuauflage der Veranstaltung im kommenden Jahr geplant, diesmal unter noch stärkerer Beteiligung sowohl der deutschen als auch der brasilianischen Automobilindustrie. Das zweite Elektromobilitätsforum Ingolstadt-Brasilien wird voraussichtlich Ende 2014 in Ingolstadt stattfinden.